Seepolizei Oberrieden
offener Projektwettbewerb | 2023| Auftraggeber Kanton Zürich | mit Klötzli Friedli Landschaftsarchitekten AG |

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Der bestehende Baukörper der Seepolizei – ein aus der Funktion gewachsenes Konglomerat in Massiv- und Stahlbauweise – bleibt in seiner Volumetrie grösstenteils erhalten. Im Südwesten, zur Strassenseite hin, wird das Gebäude durch einen Anbau ergänzt. Das Neubauvolumen klammert sich an und über den Bestand und überragt diesen um ein Geschoss, während es seitlich, ost- & westseitig, die Proportionen des Bestandes aufnimmt. Die neue Seepolizei wächst somit in die Höhe und verlagert ihr Gewicht zum Land hin. Ein turmartiges Kleinvolumen bildet den höchsten Punkt und gibt dem Gebäude eine neue Fernwirkung; mit seinen neuen Proportionen, seinem Aufbau und der Staffelung erinnert das Volumen an ein wohltariertes und ruhig gleitendes Containerschiff, welches gerade in See stösst.

 
 

Schulhaus Bühl
selektives Planerwahlverfahren | 2023| Auftraggeber Stadt Zürich |

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Die dreiteilige Schulanlage Bühl wurde in den Jahren 1898-1901 erbaut und letztmals 2000 umfassend saniert. Die Schulanlage soll ab 2026 als Tagesschule betrieben werden. Unter Wahrung der bauzeitlichen Konstruktion soll das Dach für einen Team-, Vorbereitungsbereichund Büros,ausgebautwerden. Esisteine Fensterfläche von rund 12% der Bodenfläche zur Verfügung zu stellen. Der Ausbau führt zu einer Umnutzung mit Raum- temperatur Änderung, was eine Dämmung gemäss Wärme- dämmvorschriften notwendig macht. Das erneuerte Dach soll den nötigen sommerlichen Wärmeschutz bieten und dabei zu einer optimalen Energiebilanz und Behaglichkeit beitragen. Um die Gebrauchstauglichkeit bis 2038 (Gesamtinstandsetzung) auf- rechtzuerhalten, soll die Anlage instand gehalten beziehungs- weise verschiedene Gebäudeteile ersetzt werden.

Das Schulhaus Bühl steht im Inventar der kunst- und kultur- historischen Schutzobjekte von kommunaler Bedeutung. Die Struktur des Gebäudes mit zwei asymmetrischen Kopfbauten und dem zentral orientierten Mittelteil, soll auch im 3.OG & DG gestärkt und räumlich erlebbar werden. Das südwestliche Treppenhaus wird ins DG geführt und als Fluchttreppenhaus ausgebildet. Dies ist der grösste Eigriff in die Substanz. Der restliche Bestand soll aus einem denkmalpflegerischen Gedanken heraus möglichst wenig angetastet und vor unwiederbringlichen Eingriffen bewahrt werden. Die Instandstellung des Daches (Mehrdämmung, Unterdach, Aussteifung) erfordert Eingriffe über den ganzen Dachraum (3.OG & DG). Für eine klare Schnittstellenabgrenzung zur geplanten Sanierung 2038 wird der Bereich der Bibliothek in die Betrachtung des 3.OGs mit einbezogen. Der grosse Estrich wird frei gespielt und links und rechts je zwei Räume eingeführt. Sie verfügen jeweils über ein Fenster (Gaube oder Dach- flächenfenster) welches den Raum reichlich mit Tageslicht versorgt. Die Räume spiegeln sich im Gegenüber der Bibliotheksnischen. Sie nehmen die Büros von Schulleitung, Betreuung und das Sekretariat auf, sind nahe am Treppenhaus angeordnet – für Schüler und Eltern einfach auffindbar – und mittels des bestehenden Lift erschlossen.

Mittig, gegenüber dem grossen Aufenthaltsbereich, wird der Teambereich als grosszügiger, überhoher Raum ausgebaut. Der gesamte Dachraum bleibt erlebbar. Zwei zentralsymmetrische Treppen führen als interne Erschliessung ins Dachgeschoss zu den Vorbereitungsbereichen welche mittels Verglasung akustisch vom Teambereich abgetrennt sind. Die beiden Galerien über den Büroräumen im 3.OG nehmen die Arbeitstische der Lehrerschaft auf. Visuell, sowie über die längs angeordnete Erschliessung mit Regalen verbunden, werden sie zu zwei separaten Arbeitszonen von je 8-10 Plätzen unterteilt. Dies hat auch raumakustische Vorteile und schafft Geborgenheit. Mittig finden sich flexible Atelier-Arbeitsbereiche und die gemeinschaftlichen Geräte wie die Kopierer.

Der Dachbereich wird über nordseitige Dachflächenfenster belichtet - ein ideales Arbeitslicht welches via dem überhohen Teambereich auch diesen bis ins 3.OG mit viel Tageslicht versorgt. Die Dachkonstruktion wird komplett erhalten und durch Querlüften wird eine gute Nachtauskühlung erreicht. Die südliche Dachfläche bleibt für eine PV-Anlage mgl. frei von grossen Dachfenstern. Die bestehenden, kleinen Gauben im DG schaffen gerichtet Ausblicke. Das Sitzungszimmer im zentralen Kopfbau dient der stillen Vorbereitung und ist für Präsentationen geeignet. Im südwestlichen Kopfbau finden sich die Archivräume. Die Flächen bleiben als Raumreserven frei für einen zukünftigen Ausbau analog den unteren Geschossen. Im nordöstlichen Kopfbau finden sich die Technikbereiche.

Das Holztragwerk wird freigespielt und farblich akzentuiert. Die alten Holzdielenböden werden zur statischen Ertüchtigung der Decken nur örtlich von oben geöffnet. Um die originale Materialität zu erhalten und zu bewahren, wird auf eine Bodenheizung verzichtet. Die Räume werden in der Farbgebung der historischen, abgetönten Farben der Dachuntersicht gehalten. Entlang des Kniestockes im 3.OG und im DG werden Einbaumöbel für Stauraum und als Arbeitssimse eingebaut. Eine grosse Einbau-Schrankwand im 3.OG nimmt die technische Verteilung, eine Teeküche und die Garderoben und Brieffächer auf.

Um die bestehenden Holzdielen und das historische Bild erhalten zu können, den schwellenlosen Zugang zum Teambereich zu gewährleisten und für eine effiziente und flexible Raumbeheizung, erfolgt die Wärmeabgabe im 3.OG und DG mittels Radiatoren. Eine neue, autonome Lüftungsanlage ermöglicht eine kontrollierte Be- und Entlüftung, ein angenehmes Raumklima und gute Luftqualität auch bei hoher, gleichzeitiger Belegung des Teambereichs. Sie unterstützt zudem die Nachtauskühlung in den Sommermonaten. Die AUL- und FOL- Gitter werden in die Gauben und den Turm (vertikale Gitter unter dem Hut) integriert und sind so im Erscheinungsbild des Daches kaum wahrnehmbar. Eine neue, autonome Kompaktanlage zur Kühlung sorgt für angenehme Raumtemperaturen und ein komfortables Arbeitsklima.

 
 

Schulhaus Riedhof, Zürich
selektiver Projektwettbewerb | 2023| Auftraggeber Stadt Zürich | mit Klötzli Friedli Landschaftsarchitekten AG |

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Zur Erfüllung des umfangreichen Raumprogramms, und unter der Prämisse des nachhaltigen Umgangs mit Landreserven, wird der Erweiterungsneubau entgegen Alfred Roths Forderungen in seinem 1950 erschienenen Werk «Das neue Schulhaus», als ein neues, grosses Volumen konzipiert. Die unterschiedlichen Betriebseinheiten werden durch ihre Gliederung und Staffelung von Sport, Musik & Bibliothek, Verpflegung & Mehrzweckräume, Klassenräume & Lehrerzimmer sowie Werkstatträume als Funktionseinheiten zusammen gefasst – sie positionieren sich als eigenständige, vertikal gestappelte „Pavillons“ innerhalb einer Grossfigur. Jedes Geschoss ist als eine Lern-,Spiel- und Begegnungslandschaft konzipiert. Die Funktionseinheiten haben ihre eigne Identität innerhalb der Gesamtlage und die schulischen Nutzungen erhalten einen kindgerechten Massstab.

 
 

Schulhaus Umiken, Brugg
selektiver Projektwettbewerb | 2022| Auftraggeber Stadt Brugg | mit Architheke AG |

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Das Schulhaus Umiken, gebaut in den 1920er Jahren, ist ein typisches etwas dörfliches Schweizer Schulhaus. Es steht etwas abseits westlich des ursprünglichen Umiker Dorfkerns, inmitten von Einfamillienhäusern. Nach Westen öffnet sich das Geviert auf die ländlich anmutende Umgebung. Im Norden prägt die erhöhte Bahnlinie die Situation und bildet einen räumlichen Abschluss. Es ist ein viergeschossiges Schulhaus, verputzt mit gelblicher Farbgebung, Mansardendach. Stilelemente des Schweizer Heimatstils zeichnen das bestehende Gebäude aus. Durch seine Gestaltung und Grösse im unmittelbaren gebauten Kontext ist das Haus unmissverständlich als Schulhaus, als öffentliches Haus lesbar. Ergänzt wird das Schulhaus durch die in den 90er Jahren erbaute Turnhalle, die die alte, nur 4 Meter hohe Turnhalle im Erdgeschoss ersetzte. Die beiden Bauten bilden einen schön definierten Aussenraum im Norden des Schulhauses, der als Sportplatz verwendet wird. Westlich des Schulhauses ist ein Rasenspielfeld angeordnet. Die Pausenflächen befinden sich rund um das bestehende Schulhaus, die grösste Fläche im Süden, wo auch der Eingang angeordnet ist. Ein freistehender Holzpavillon bietet hier ausserdem eine vom Regen ge- schützte Pausenfläche. Ein eigentlicher Pausenplatz fehlt in der heutigen Situation.

Der bestehenden Schule wird ein neues Schulhaus zur Seite gestellt. Die beiden Häuser stehen nicht in Konkurrenz, sie ergänzen sich. Dem Neubau kommt hier die Rolle des eigentlichen Schulhauses zu, es beherbergt im Erdgeschoss die beiden Kindergärten und in den beiden Obergeschossen die Klassenzimmer mit den Gruppenräumen. Situiert ist der neue Baukörper nordwestlich des Bestandsgebäudes. Damit wird zusammen mit dem Bestand ein Aussenraum definiert, der neu als Pausenplatz dient.

Das bestehende Schulhaus beherbergt im Erdgeschoss die Tagesstruktur. Der ursprüngliche Zugang ins Schulhaus dient als neue Adressierung der Tagesstrukturen. Neu werden eine Garderobe, ein Zahnputzbereich, sowie neue Nasszellen eingefügt, damit die Räumlichkeiten optimal genutzt werden können. Die ehemalige Turnhalle bietet sich als Ess- und Aufenthaltsraum an. Mit einer kurzen Treppe wird der Niveaunterschied aufenommen. Eine Küche mit direkter Anbindung an den Essraum wird integriert. Eine direkte Verbindung zum Lager gewährleistet kurze Wege. Die Ruheräume sind losgelöst vom Aufenthaltsbereich nutzbar. Der bisherige Pausenplatz dient den Tagesstrukturen als Aussenfläche. Eine direkte Anbindung zum Aussenraum ist über den Eingang im Westen gewährleistet. Auch die Anlieferung der Küche erfolgt über diesen Zugang. An der Nordseite wird ein neuer Eingang eingefügt. Dieser dient als Eingang der Schulnutzungen mit den Spezialzimmern in den Obergeschossen. Er liegt auf gleichem Niveau wie das bestehende erhöhte Erdgeschoss und ist somit rollstuhlgerecht. Zudem dient er als Fluchtweg, so dass die alte Eingangshalle als Teil der Tagesstruktur möbliert und bespielt werden kann. Mit dem Einbau eines Übereck-Liftes lassen sich sämtliche Geschosse barrierefrei erschliessen. In der Dachfläche wird die benötigte Höhe mittels neuer Lukarne, ein Pendant zu den bestehenden Lukarnen, bewältigt. Die bestehenden Nasszellen für Mädchen und Jungen werden enstprechend reduziert und umgestaltet.

An der Nordseite wird ein Pausendach erstellt, das gleichzeitig die Verbindung trockenen Fusses vom Bestand zum Neubau sicherstellt.

 
 

Schulhaus Langwiesen, Winterthur
offener Projektwettbewerb | 2022| Auftraggeber Stadt Winterthur | mit Klötzli Friedli Landschaftsarchitekten AG | 4. Preis

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Die bestehende Schulanlage hat eine starke Identität. Vier Schultrakte umgeben einen Freiraum der sich in zwei Höfe aufteilt. Alle Schulgebäude sind von diesem inneren Zentrum - von den zwei Höfen aus -erschlossen. Die Eingänge werden durch ein zusammenhängendes Dach, welches den Pausenhof definiert, verbunden. Die Ecken der Hofanlage sind offen, hier berühren sich die Schultrakte nicht. Die geschlossene Anlage öffnet sich somit und wird durchlässig. Sie erlaubt Ausblicke und Einblicke. In den beiden südlichen Ecken befinden sich die unprätentiösen Eingänge. Eine Treppenanlage erschliesst den um ein Halbgeschoss erhöhten Pausenhof.

Die Gebäude sind einfach gestaltet. Die verschiedenen Nutzungen zeichnen sich in den Volumen durch wohlproportionierte Versätze und leichte Höhenversprünge aus. Die hofseitigen Fenster sind als hochliegende Oblichtbänder angeordnet, die zwar Licht in die Räume lassen, aber keine Ausblicke in den Hof ermöglichen. Der Gestaltung von Ausblicken und Einblicken, und der Masstäblichkeit der Architektur, wird eine grosse Wichtigkeit beigemessen.

Die Grundrisse sind einfach und zweckmässig organisiert. Auch in der inneren Struktur wird grosser Wert auf die kindergerechte Massstäblichkeit gelegt und auch hier sind die Eingänge unprätentiös gestaltet. Über eine volumetrische Ausstülpung betritt man die Klassentrakte auf dem Podest der Treppenanlage. Diese führt in die Hallen von wo aus pro Geschoss jeweils zwei Klassenzimmer erschlossen werden. Dieser Baustein wiederholt sich in den beiden Klassentrakten vier Mal auf identische weise. Ergänzt werden die Klassentrakte durch den Spezialtrakt und die Turnhallen.

Die bestehende Hofanlage soll weitgehend belassen werden. Mit einzelnen, gezielten Eingriffen werden die bestehenden Bauten den heutigen Anforderungen entsprechend angepasst. Im Spezialtrakt wird ein Lift eingebaut, wodurch diese Nutzungen behindertengerecht erschlossen werden. Dies führt zu einer Umgestaltung des Kerns womit gleichzeitig auch eine Verbesserung der Aussteifung des Trakts erreicht wird. Die Klassentrakte erhalten Anbauten die als Gruppenräume dienen. Diese sind von der Halle aus erschlossen. Sie nehmen die volumetrische Ausformulierung des Bestandes auf und fügen sich in die Gestaltung, bei der die einzelnen Nutzungen als Ausstülpung ablesbar sind, ein. Über die Materialität differenzieren sie sich vom Bestand und sind als additive Elemente ablesbar. Das Aussenbild der Anlage verändert sich dadurch auf eine Weise, die dem Charakter der Anlage keinen Abbruch tut. Das Hofbild bleibt unverändert.

Die bestehenden Turnhallen bleiben erhalten und werden umgenutzt. Sie beherbergt neu die Tagesschule. In die bestehenden Hallen werden Volumen in Holzbauweise eingefügt welche die neuen Nutzungen aufnehmen. Dabei wird die äussere Hülle belassen und eine neue innere Hülle erstellt. Die Einbauten werden als Box-in-Box konzipiert. Der Mitteltrakt zwischen den beiden bestehenden Turnhallen wird geöffnet, so dass die Erweiterung der Anlage auf einfache und selbstverständliche Art und Weise mit dem Bestand verbunden wird. Dabei wird die Volumetrie des Daches und der geschlossenen, ehemaligen Geräteräume belassen, die Treppe wird entfernt und ein offener Durchgang kreiert. Von hier aus werden die beiden Tagesschulteile in den ehemaligen Turnhallen direkt von aussen erschlossen. Im Innern der beiden Häuser wird jeweils eine eigene Treppenanlage eingebaut.

Auf dem Ostteil des Perimeters werden die Erweiterungsbauten platziert. Das grosse Volumen der Turnhalle bildet einen räumlichen Abschluss der Anlage und definiert zusammen mit der Tagesschule in der ehemaligen Turnhalle einen neuen Aussenraum der unter anderem das Rasenspielfeld aufnimmt. Ein zum Hallentrakt leicht abgesetzter Körper beinhaltet die zusätzlichen Schulnutzungen; Klassenzimmer, Handarbeiten, Therapie. Die differenzierte und leicht versetzte Volumetrie reagiert auf das volumetrische Gefüge der bestehenden Anlage und spannt mit ihr einen Freiraum auf der Nordseite auf. Dieser wird als fliessender Grünraum gestaltet in welchem das niedrigere, pavillonartige Volumen des Kindergartens zu liegen kommt.

Die Gestaltung der Erweiterungsbauten bezieht sich in ihrer Konzeption auf den Bestand. Es wird Wert gelegt auf einfache und funktionale Grundrisse. Die Eingangsbereiche werden mit einem Vordach gedeckt. Die darüber erschlossenen Eingangshallen sind gut proportioniert und übernehmen die Funktionen der Garderoben und der Erschliessung. Sie dienen auch als vertikale Fluchtwege. Da die Gebäude im brandschutztechnischen Sinne als niedrige Gebäude zählen, können fest installierte Garderobenbänke und -haken installiert werden.

 
 

Halle für Alle, Richterswil
Studienauftrag im selektiven Verfahren | 2021 | Auftraggeber Gemeinde Richterswil | Mit Hoffmann Müller Landschaftsarchitektur GmbH

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Der schöne Titel des Studienaufrags, die «Halle für Alle» dient als Leitmotiv für den Entwurf. Das Volumen positioniert sich als eigenständiger Baukörper südwestlich von der Schule und spannt mit dem bestehenden Baukörper verschiede Freiräume auf. Da ist zum einen der Pausenplatz vor der Schule, nördlich vom neuen Baukörper. Östlich von der Halle befindet sich neu das Rasensportfeld und südlich, zu der Hauptstrasse hin, wird ein neuer Ankunftsplatz geschaffen welcher der Halle als Adresse zum Ort dient und die Halle als öffentliches Gebäude wahrnehmbar werden lässt - als ein eigenständiges Gebäude wie auch als Teil des Schulareals. Das Gebäude selber, sowie seine Erschliessungstypologie, dienen als Bindeglied zwischen diesen wichtigen Freiräumen.

Die Nutzungen sind gestapelt; Ziel ist es, ein einfaches und kompaktes Volumen zu schaffen welches einerseits aufgrund seiner Kompaktheit eine grosse Wirtschaftlichkeit verspricht und zudem ein möglichst nachhaltiges Verhältnis von Oberfläche Volumen sicherstellt.

Im 2. Untergeschoss befindet sich das Parking, sowie diverse Technikräume. Ein Geschoss darüber ist die 3-fach Turnhalle angeordnet, mit den ihr zugehörigen Garderoben. Die Erschliessung wird unterteilt in schmutzig und sauber.

Ein weiteres Geschoss nach oben schreitend finden wir das Erdgeschoss auf dem Niveau des Pausenplatzes der Schule. Eine «Rue Interieur» verbindet den Eingang an der Nordfassade am Pausenplatz mit dem Eingang an der Südfassade zur Strasse. An dieser inneren, öffentlichen Erschliessung angegliedert befindet sich die Tribüne der 3-fach Turnhalle und ihr Gegenüber, das Foyer. Tritt man von dieser inneren Enfilade ostseitig durch das Foyer nach aussen, so gelangt man auf eine vom auskragenden Baukörper gedeckte Vorzone welche leicht erhöht über dem anschliessenden Rasenspielfeld liegt. Zwei Sitzstufen dienen als Tribüne zu dem Rasenspielfeld und fungieren als Pendant zu der internen Tribüne der Turnhalle.

Das Geschoss darüber knüpft erdgeschossig an den Vorplatz Süd an, von wo aus man durch den zweiten Haupteingang als Auftakt auf die besagte «Rue Interieur» gelangt. Die beiden Niveaus Süd und Nord sind über eine interne, grosszügige Treppe miteinander verbunden. Diese Niveauanbindung wiederholt sich im Aussenraum wo eine Aussentreppe entlang des Ostfassade nach unten führt und so über die vorgehend beschriebene, gedeckte Vorzone die Eingangsniveaus Süd und Nord verbindet.

Eine weitere Treppe führt ein Geschoss noch oben zu der Schwimmhalle. Abgesehen von dem Eingang und dem Schulungsraum dient dieses Geschoss vor allem als Statik- und als Technikgeschoss. Die Träger, welche die Sporthalle überspannen, sowie die Badewassertechnik sind hier untergebracht.

Ein Geschoss darüber befindet sich die Schwimmhalle mit den ihr zugeordneten Garderoben. Über der Sporthalle und somit auf deren Dach, kommt der neue Hartplatz zu liegen. Er ist mittels der Ballfänge architektonisch in das bauliche Gesamtvolumen eingegliedert. Der Hartplatz ist über zwei grosszügige Aussentreppen an der Süd- und Nordfassade auch unabhängig der Öffnungszeiten der «Halle für Alle» nutzbar, wenn dies vom Betreiber so erwünscht ist.

Visualisierungen Mentha Walther Architeken GmbH

 
 

Areal Schützen / Bahnhof und Burgmatt
Studienauftrag im selektiven Verfahren | 2021 | Auftraggeber Einwohnergemeinde Laufenburg | 1. Preis

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Die Liegenschaft Hotel Schützen steht an prominenter Lage zwischen Bahnhof und Altstadt in Laufenburg. Es existiert ein rechtsgültiger Gestaltungsplan über das Gebiet «Bahnhofareal- Bahnhofgärten» von 1996. Seit dem Brand im Januar 2018 ist die Liegenschaft Schützen nicht mehr bewohnbar. Die Gemeinde verlangt eine neue, dieses Areal übersteigende Gesamtplanung. Dabei muss eine Vielzahl von Fragestellungen geklärt werden: Es ist ein klare Aussage zum Erhaltenswert des ausgebrannten "Hotel Schützen" zu treffen; für die Erweiterung der Schulanlage Burgmatt ist die Machbarkeit zweier unteschdiedlicher Szenarien zu prüfen. Es ist aufzuzeigen, wie eine Parkgarage für 190 Autos untergebracht werden kann und der Umgang mit der sich im ISOS befindenen Brache ist zu klären.

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AREAL BURGMATT

Schulhaus Burgmatt II | In einem ersten Schritt werden die Pausenflächen neu auf drei statt zwei Ebenen ausgebildet und über Geländertreppen und Rampen miteinander verbunden. Die Ebenen nehmen dabei die Höhenanschlüsse an die bestehenden Schulgebäude auf, vermitteln mittels grosser Freitreppen zum Strassenraum südlich der Schulanlage und zeigen eine klar ablesbare Staffelung von Plätzen in einem zusammenhängenden Gelände. Die Staffelung der drei Pausenflächen bildet den Grundstein für die Setzung des neuen Schulgebäudes.

Szenario: der neue Schulpavillion wird auf die neu geschaffene Geländekante gesetzt. Im Inneren wird der Höhenversprung mit Sitzstufen aufgenommen. Die Erschliessung wird von Norden nach Süden durchgesteckt, das Gebäude von beiden Seiten gleichermassen erschlossen.

Szenario 2: der Schulpavillion aus Szenario 1 wird aufgestockt - der Geländesprung führt sich in den Obergeschossen als Split-Level weiter. Durch den Höhenversprung der Dächer wird die Belichtung eines zentralen, geschossweise differenziert ausformulierten Atriums gelöst.

Wie selbstverständlich reiht sich das neue Burgmatt III zwischen den Schulhäusern Burgmatt I und II ein. Grosszügige, gedeckte Vorbereiche dienen einerseits als gedeckte Pausenhalle resp. Eingang und andererseits werden die bestehenden Gebäudefluchten raffiniert verschränkt.

Stadtplatz | Der heutige Parkplatz westlich des Schulhaus' Burgmatt_1 wird von Autos befreit und als öffentlicher Stadtplatz der Bevölkerung zur Verfügung gestellt. Gestalterisch hebt er sich von den Aussenräumen der Schulanlage Burgmatt ab, kann aber durch die Schüler*innen als Freiraum mitbenutzt werden. Dem Burgmatt_1 wird mehr Platz vor dem Haupteingang eingeräumt, wodurch eine Klärung der Adresse des historischen Gebäudes entsteht. Die Fussgängerverbindung vom Bahnhof zur Altstadt wird mittels Belagsgestaltung weiter gestärkt. Velobügel, Wasserspiel, Sitzbänke und weitere bodenebene Elemente werden in die neue Platzgestaltung mit einbezogen. Es entsteht ein grosser, städtischer Freiraum der zur Erholung, zum Spiel und als Treffpunkt dient und einen Aufakt zur Altstadt bildet.

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AREAL SCHÜTZEN / BAHNHOF

Autosilo | Durch die Stapelung und Verdichtung der Nutzung «Parkplatz», sowie den Abbruch des Schützens, werden grosse Flächen frei. Die Grundfläche des Autosilos beträgt 416m2, die Traufhöhe rund 27m. In diesem Volumen können auf hocheffiziente Art und Weise 190 Parkplätze untergebracht werden. Die Fassadenfläche des Austosilos wird vollflächig mit Photovoltaik-Paneelen belegt. Durch eine leicht schräge Ausgestaltung der Fassade, kann die Effizienz der Anlage gesteigert werden. Die totale Solarfläche beträgt 2100m2, was einer Leistung von 420`000 W entspricht. Mit der Fassade aus PV-Elementen wird das Parkhaus zum Kraftwerk mit grosser Symbolkraft. Im Kontext des nahegelegenen Wasserkrafwerks ist dies eine zukunftsorientierte Lösung für die Energiestadt Laufenburg, ein Aushängeschild der nachhaltigen Planung und ein "landmark" zugleich. Das Autosilo versteht sich als eine Funktionsmaschine welche sich vollumfänglich den Funktionen "Parkhaus und Stromerzeugung" verschreibt. Das textil anmutende Gewand verleiht dem nach Vertikalität strebenden Bau seine Leichtigkeit und Eleganz.

Arealüberbauung Schützen | Durch den Abbruch des Schützens entsteht das Potential an diesem Ort eine dem "Leitbild Laufenburg 2030" entsprechende Ansiedlung von wissensintensiven und innovativen Produktions- und Dienstleistungsunternehmern zu fördern. Die neue Arealbebauung Schützen soll ein Ort für visionäres Unternehmertum und eine bunte Durchmischung von Nutzungen werden. Sie wird zudem von der Nähe zum öffentlichen Verkehr und dem Schienennetz der SBB profitieren. Um den Auftakt zu Laufenburg auch in Zukunft städtebaulich zu akzentuieren, ist eine volumetrisch ausgewogene und wohlproportionierte Setzung der neuen Bebauung nötig. Diese wird durch den vertikalen Akzent des Kopfaus in seiner klaren Einfachheit erzielt. Durch die Neubebauung des Schützenareals entsteht eine Klärung der Südseite entlang des Schützenweges. Hier befindet sich die Einfahrt zum neuen Autosilo sowie Kurzzeitparkplätze entlang der Gleise. Die südlichen Räume der neuen Schützenareal-Bebauung werden von hier aus erdgeschossig für Autos und Lieferwagen erschlossen. Eine Tiefgarage für Mieter und Bewohner der neuen Arealbebauung wird von Südwesten her über eine Zufahrt am Schützenweg erschlossen. Der Neubau nimmt die beiden Achsen der Bahn und Strasse auf und wird zu einem differenzierten Gebäude geformt. Klar aufgebaut, mit einem differenzierten Raumangebot, ist er vielfältig nutzbar. Im Erdgeschoss sind gewerbliche Nutzungen ausgewiesen. In den Obergeschossen sind Büros und/oder Wohnungen vorgesehen.

Visualisierungen Mentha Walther Architeken GmbH

 
 

Gesamtsanierung und Erneuerung Freibad Marzili, Bern
Studienauftrag für Generalplanerteams im selektiven Verfahren | 2021 | mit Carolin Riede Landschaftsarchitektur & Fanzun AG | Auswahl als Nachwuchsteam

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Die städtebaulichen und architektonischen Haupteingriffe konzentrieren sich auf zwei Standorte - das «Eingangsgebäude» und den «Badekosmos».

Das neue Eingangsgebäude legt sich parallel zur Marzilistrasse an die Badigrenze und schafft so einen Vorplatz zum Bad und für das Quartier. Es gibt dem Marzili eine neue und klare Adresse. Die bestehenden Bäume bleiben erhalten und werden mit chaussierten Flächen umgeben. Eine raumbildende Velorampe besetzt den Platz und führt zu dem um ein Stockwerk höher gelegenen Velodeck. Die drei Volumen unter dem Dach nehmen betrieblichen Funktionen und die Haupteingänge auf. Die Ankunft auf der Badseite erfolgt auf dem grossen, chaussierter Marktplatz. Dieser funktioniert als Treffpunkt und als Zone für ein erweitertes Essensangebot mit „foodtrucks“, Glacéständen u.ä.

Der Badekosmos besteht aus zwei Volumen mit begehbaren Dächern (Decks) sowie einem Mitteldeck auf einer offenen Stützenstruktur. Dieses bildet das verbindende Element zwischen dem Frauendeck und dem Bar-Deck. Es ist ein Pendant zum Eingangsgebäud und gibt ihm ein Gegenüber. Unter dem Deck schweift der Blick vom Eingansgegbäude über das Areal und durch den Kosmos hindruch bis zur Aare. Der zwischen Frauendeck und Nichtschwimmerbecken aufgespannte Grünraum geht in Dialog mit den längs der Aare gerichteten Gebäuden und schafft einen geschützten Liegebereich. Der Grünraum ragt hier in den Kosmos hinein und verwebt sich mit diesem. Dieses Spiel mit Vor- und Rücksprüngen wiederholt sich entlang dem Uferweg. Hier verweben sich die Flächen am Ufer mit dem Hochwasserschutz und dem Kosmos. Die leichte Holzstruktur, welche den Kosmos umrahmt, bildet eine subtile Grenze des Kosmos`, ist Funktional vielschichtig und räumlich dennoch offen und durchlässig. Der Kosmos ist so konzipiert, dass die umlaufende Struktur, welche Sonnenschutz, Hochwasserschutz, Sitzbänke und Liegeflächen integriert, sich nachts mittels Faltläden einfach und manuell schliessen lässt. Der Zugang über den Uferweg entlang der Aare, südlich der Dampfzentrale, kann offen bleiben und das Aare-Bistro mit Bar-Deck auch abends und unabhängig vom übrigen Marzilibetrieb genutzt werden. Hier entsteht ein atraktives Gastoangebot direkt an der Aare welches besonders im Zuge der Entwicklung des Gaswerkareals eine zentrale Bedeutung für das neue Quartier bekommen wird. Mit dem neuen Standort des Paradieslis wird eine Reminiszenz an vergangene Zeiten geschaffen, als das Frauenbad ebenfalls landseitig des Aarearms angeordnet war. Zusammen mit der Ruhezone entsteht wieder ein geschlossener, intimer Aufenthaltsraum innerhalb der Anlage und schafft somit einen neuen, identitätsstiftenden Ort. Der Spitz bleib das ganze Jahr über offen und frei zugänglich. Mittels grosser Schiebetore lässt sich der Bereich zwischen Marzilibad und Spitz öffnen wodurch die Anlage als ein zusammenhängender Freibadpark genutzt werden kann.

Mit gezielten Einfriffen soll der usprüngliche Inselcharakter, welcher durch die Bauaktivitäten in den 1960er Jahren verloren ging, wieder hergestellt werden: mit einem neuen Aarehafen, mit der Einführung einer ‘Ufermauer’ entlang dem urspünglichen Verlauf des "Löifus", einer internen Uferpromenade und zahlreicher Neupflanzungen von Bäumen. Durch diese neue, durchgehende, zweite Uferpromenade ist sowohl der Spitz besser ans Badeareal angebunden als auch das Nadelöhr für die Fussgänger im Bereich der Dampfzentrale entzerrt.

Zukunftsszenario Freibadpark: die ganzjährige Öffnung des Freibadparks, auch nachts, ist zum aktuellen Zeitpunkt für die Bauherrschaft nicht denkbar. Die Anlage ist jedoch so konzipiert, dass die Flexibilität für ein zukünftig verändertes Verständnis des «Freibadparks Marzili» dennoch bestehen bleibt. Soll der Löifu dereinst wieder Wasser führen, ist dies mit einem gezielten Eingriff möglich. Die Grundstruktur des Freibades wird bereits heute für eine solche Entwicklung augelegt.

Modellbau Atelier 8, Zürich | Visualisierungen Mentha Walther Architeken GmbH

 
 

Neubau Kindergarten Dickloo, Oberglatt
Selektiver Projektwettbewerb | 2021 | mit Carolin Riede Landschaftsarchitektur | 1. Preis

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Der Bauplatz gleicht einer grünen Insel im Agglomerationsraum, im Norden und Süden von kleinen Waldstücken begrenzt. Spielplatz, Freizeitanlage, und die Familiengärten bilden die unmittelbare Nachbarschaft, ein befahrbarer Weg verbindet mit den angrenzenden Wohngebieten im Osten und im Westen. Öffentliche und halböffentliche Nutzungen prägen das Geviert und charakterisieren es als Naherholungszone. Der Kindergartenneubau ist als eingeschossiger Bau konzipiert. Das Gebäude ist unterteilt in drei hohe Körper mit den Hauptnutzungen und zwei tiefe Verbindungskörper mit Nebennutzungen die quer zur Parzelle in Nord-Süd-Richtung liegen. Damit wird der Bau rhythmisiert und gegliedert, und vermittelt zwischen den Kleinbauten in den Familiengärten und dem etwas grösseren Volumen der Freizeitanlage. Die drei hohen Baukörper werden mit ausladenden Dächer bekrönt und bilden damit den Haupteingang und die halböffentliche Aussenräume. Die Ankunft mit einer grosszügigen Eingangshalle befindet sich in der Mitte in einem überhohen Baukörper. Sie durchmisst die gesamte Gebäudetiefe und verbindet die Ankunft und den Weg auf der Nordseite mit dem Grünraum und dem Wald auf der Südseite. Hier sind die Garderoben der Kinder angeordnet. Die zusätzlichen eigenen Ausgänge der Kindergärten und Betreuung stellen sicher, dass eine unmittelbare und schnelle Verbindung zum Spielen nach aussen sichergestellt ist. Die Haupträume liegen als erhöhte Baukörper an der Ost- und Westseite und sind jeweils auf zwei Seiten orientiert. Über die zusätzlichen Oblichtbänder wird eine gute Belichtung zu jeder Tageszeit gesichert, sie dienen ausserdem zur Lüftung mittels automatischer Fensterlüftung. Zwischen den hohen Trakten mit den Haupträumen und der Eingangshalle befinden sich zwei niedrigere Körper, wo die dienenden Räume angeordnet sind - Toiletten, Gruppenräume, Technik, Küche und Besprechungszimmer. Das Spiel mit der Höhe rhythmisiert den Baukörper, vermittelt das Bauvolumen zu den kleineren Bauten in der unmittelbaren Umgebung, und markiert die Hauptnutzungen. Über die Eingangshalle wird ein klarer, mittiger Eingang, eine Adresse geschaffen.

 
 

Gesamtplanung Schule Rothus, Ostermundigen
Selektives Planerwahlverfahren | 2021 | mit Müller Wildbolz Landschaftsarchitekten | 1. Preis

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Der Neubau setzte sich als Punkt- und Kopfbau an die nordöstliche Grundstücksecke, markiert den Auftakt Anlage und fasst diese gegen Norden. Als neues Gegenüber des heutigen Spezial- und zukünftigen Schultraktes, umschliessen die beiden Gebäude, zusammen mit der Turnhalle, einen neuen Ankunfts- und Pausenplatz. Am südwestlichen Arealrand liegt der Pausen-Pavillon, welcher eine gedeckte Aussenftäche auf dem neu gestalteten, grosszügigen Pausenplatz bildet. Die beiden Punktbauten positionieren sich als baulicher Abschluss - dazwischen spannt sich die bestehende Anlage auf. Die Freiräume legen sich zwischen die Baukörper, orientieren sich alle in die ihrige Himmelsrichtung und unterstreichen so die ursprüngliche Konzeption der Anlage mit der Orientierung jedes Gebäudekörpers und Aussenbereichs in eine andere Himmelsrichtung - den Blick in die weite Landschaft gerichtet - wodurch sich die Aussenräume über die Grundstücksgrenze hinaus erweitern. Die Setzung des neuen Baukörpers und die Gestaltung der Aussenräume fügt sich präzise in die Gesamtanlage ein. Die Stärkung dieses klaren Konzepts von gefassten Binnen- und Aussenräumen, innerhalb der disziplinierten Gesamtanlage, sowie die sensible Anbindung an die bestehenden, denkmalgeschützten Gebäude, bilden das tragende Gesamtkonzept von „Emil und die drei Zwillinge“.

 
 

Siedlung Hirzenbach
Planerwahlverfahren für Generalplaner auf Einladung | 2020 | mit Carolin Riede Landschaftsarchitektin BSLA

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Mit wenigen, gezielten Eingriffen soll die Anlage an die Bedürfnisse der Bewohner angepasst werden, ohne dass die bestehende Gestaltung ihr Gesicht völlig verändert. Auf der Westseite des Scheibenhochhauses wird die Umgebung neugestaltet. Niederschwellige Eingriffe helfen, mit einfachen Mitteln grosse Wirkungen zu erzielen: die bestehenden Grünflächen werden in üppig blühende Blumenwiesen umgewandelt und in diese urbane Wildnis wird ein Pavillon gesetzt, der als neuer Gemeinschaftsraum dient. Der Bau mit flach geneigtem Satteldach wird als vorfabrizierter Holzbau auf die vor Ort gegossenen Streifenfundamente gestellt und schwebt so über der Blumenwiese. An der Westfassade des Wohnhauses werden die bestehenden Balkone mit neuen, vorgefertigten Elementen aus Beton ergänzt. Diese funktionieren als eine selbsttragende Schicht und geben den Balkonen zusätzliche Tiefe sowie mehr Fassung, womit ihre räumliche Qualität gesteigert wird. Die U-Elemente werden mit grünlichen Faserzementbrüstungen ergänzt. Die V-Form der Balkonbrüstung wird in der Fassade des Pavillons wiederaufgenommen. Auch die neuen Velo- und Container- unterstände werden in derselben Materialität und Formen- sprache verkleidet. Die Konstruktion der Unterstände bilden handelsübliche Standard-Produkte welche mittels Faserzementplatten eingefasst, optisch aufgewertet und so in die Gestaltung der Gesamtanlage eingebunden werden. Die gestalterischen Eingriffe sind klar, robust und mehrheitsfähig. Die Materialisierung ist erprobt und dauerhaft sowie hinsichtlich der Erstellungskosten und des Unterhalts ökonomisch und nachhaltig. Gesamthaft wird der Anlage wird mit einfachen Mitteln zu einer neuen Frische verholfen.

 
 

Mehrzweckanlage Effretikon
Projektwettbewerb im offenen Verfahren | 2020

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Die komplexe Aufgabenstellung mit mehreren Nutzern wird im vorliegenden Projekt in eine einfache und kraftvolle architektonische Form übersetzt. Lange, 16m tiefe Hallen mit Sheddächern werden in regelmässigen Abständen aufgereiht. Die Anlage gliedert sich in sechs Gebäudetranchen wovon drei Tranchen aneinander gebaut das grossen Gebäudevolumen formen, zwei weitere Tranchen den offenen Werkhof bilden und die letzte Tranche die Entsorgungsanlage aufnimmt. Die beiden Baukör- per rahmen dabei den mittigen Werkhof. Die Sheddächer formen eine Wellenförmige Bewegung die sich der sanften Steigung der Parzelle entlang hoch bewegt - der langezogenen Wellenrücken zur offenen Grünfäche und der Wellensattel zur Illnaustrasse gerichtet. Die kurzen Stirnseiten der Hallen bilden die Adresse der Mehrzweckanlage und der Gemeinde Illnau-Effretikon zugleich. Durch die Staffelung der Hallen in Längsrichtung wird die Funktion der einzelnen Hallen städte- baulich klar ablesbar - das Volumen wird in seiner Grösse gebrochen und vermittelt so in seiner Körnigkeit zu den umliegenden Bauten und zur umgebenden Landschaft.

Das Volumen staffelt sich in der Höhe entlang dem Geländeverlauf und macht sich diesen zu Nut- zen indem in der mehrgeschossige, zweiten Tranche, ein Split-Level eingeführt wird. So können die unterschiedlichen Anforderungen an die Raumhöhen und die direkten funktionalen Bezüge zu den Hallen erfüllt sowie Synergien innerhalb der Betriebsbereiche kreiert werden. Dieser Bereich ist dreigeschossig ausgebildet. Im Untergeschoss sind Nutzungen der Zivilschutzanlage sowie Gara- ge- und Abstellflächen des Unterhaltbetrieb untergebracht, welche auf Tageslicht verzichten können. Durch die Staffelung entlang der Terrainkante wird der für die UG-Ausbildung notwendige Aushub möglichst geringgehalten. Die Zufahrt über eine Rampe zum Untergeschoss macht sich diesen na- türlichen Geländeverlauf ebenfalls zu nutzen. Die sechste Tranche der Anlage bildet die Nord-Öst- liche Halle der Sammelstelle. Statisch ist sie Analog dem grossen Volumen ausgebildet, wobei sie nicht im Dämmperimeter liegt.

 
 

Fussballtribüne Buechenwald, Gossau
Projektwettbewerb im offenen Verfahren | 2019

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Die Stadt Gossau möchte die städtische Sportinfrastruktur in den Gebieten Buechenwald und Rosenau konzentrieren. Durch den Neubau des Hallenbades im Gebiet Buechenwald muss das bestehende Fussballhauptspielfeld gemäss Masterplan auf dem Areal verschoben werden. Westlich des Hauptspielfeldes soll ein Projekt für eine Tribüne mit Gastronomie, Garderobenanlagen und Räumen für den Betrieb und Unterhalt der Sportanlage für die 1. Liga entstehen.

Zwei einander zugeneigte und in der Höhe versetzte Dächer überspannen den Wettbewerbsperimeter in der Längsrichtung. Darunter befinden sich drei geschlossene Baukörper auf der Westseite und die offene Tribüne auf der Ostseite. Das geforderte Raumprogramm wird innerhalb dieser Volumen seriell aneinander gereiht. Zwischen den Baukörpern sind die Ein- und Ausgänge angeordnet. Der zweigeschossige Kopfau bildet den städtebaulichen Aufakt. Er orientiert sich auf den öffentlichen Platz zwischen Hallenbad und Sporthalle und gibt diesem zusätzliche Defnition. Zwei weitere, niedrigere Volumen schliessen sich südlich an und nehmen die Nutzungseinheiten Garderoben und Betrieb auf. 37 Stützenreihen bilden das statische und architektonische Grundgerüst des Baus. Die Riegel und Pfosten der Rahmenkonstruktion bestehen aus Brettschichtholz. Das Tribünendach ist aus gevouteten Brettschichtholzträgern ausgebildet. Der Dachträger liegt auf einem Pfosten auf und wird durch eine Zugstange im Gleichgewicht gehalten. Ein Trapezblech mit Lattung wiederum liegt auf den Brettschichtholzträgern auf und überspannt die beiden eingeschossigen Volumen.

 
 

Schulhaus Wasserwerkstrasse, Zürich
Planerwahl im offenen Verfahren | 2019 | 1. Preis | aktuell in Bearbeitung

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Der dreigeschossige Bau am rechten Limmatufer wurde 1783 als erste grosse Fabrikanlage ausserhalb der Mauern der Stadt Zürich erstellt und steht unter Denkmalschutz. Heute wird er als Hort genutzt, einzelne Räume sind extern vermietet. Eine Gesamtinstandsetzung ist ab 2030 vorgesehen, weshalb die Stadt Zürich in einem offenen Planerwahlverfahren nach einem geeigneten Konzept für eine Instandsetzung von Gebäude, Gebäudetechnik und Umgebung für eine befristete Nutzungsdauer von 10 Jahren und dem Umbau unter laufendem Betrieb gesucht hat. Im Januar 2019 ging der Zuschlag an Mentha Walther Architekten.

Die grössten Massnahmen sind im Untergeschoss vorgesehen. Hier werden ein neuer Mehrzweck- und Esssaal, eine Gastroküche und neue WC-Anlagen eingebaut. Strukturelle Eingriffe sind im Mittelteil des UGs geplant wo verschiedene Massnahmen aus den 70er und 80er Jahren rückgebaut werden um eine grosszügige, offene Erschliessungszone mit Garderoben zu erschaffen. Der Einbau eines Lifts und die Anbindung des historisch wertvollen Treppenhauses vom EG/OG ans UG führt zu einer Aufwertung des heute überwiegend mit Nebenräumen belegten Untergeschosses. Im EG und OG wird der Sanitärbereich aufgrund der notwendigen Strangsanierung total saniert. Im OG werden örtliche Umbaumassnahmen notwendig um für den zukünftigen Schulbetrieb drei Klassenzimmer bereitstellen zu können. Nebst der Brandschutzertüchtigung und diverser Anpassungen an die geltenden Normen, werden im gesamten Gebäude Akustikmassnahmen erstellt, die Beleuchtung ersetzt und das Farb- und Materialkonzept überarbeitet. Im Zusammenspiel von bestehenden und neuen Elementen findet eine Klärung der Struktur statt, wobei mit gezielten und teilweise reversibel geplanten Eingriffen dieses ehrwürdige ehemalige Fabrikgebäude in eine lichte, kindgerechte und funktionale Schule verwandelt wird.

Bilder Beat Bühler Fotografie

 
 

Schulanlage Grossaffoltern
Projektwettbewerb im selektiven Verfahren| 2018

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Im Jahr 2018 wurde ein selektiver Projketwettbewerb zur Sanierung und Erweiterung der Schulanlage Grossaffoltern ausgeschrieben. Die bestehende Schulanlage befindet sich im Süden des Dorfkerns, inmitten einer landwirtschftlich geprägten Umgebung. Die vier bestehenden Gebäude wurden in Etappen erstellt. Die Planer waren gefordert, den Bestand zu klären und Unterrichtsräume für 6 Klassen der Eingansgstufe mit zugehörigen Nebenräumen in einem Neubau unterzubringen.

Das vorgeschlagene Konzept soll die städtebauliche Situation, die Adressbildung und die Aussenräume klären. Vier gezielte Eingriffe werden vorgeschlagen. Rückbau KiGA: der eingeschossige Gebäudeteil im Westen wird abgebrochen. Der gewonnene Freiraum und der neue, überdachte Eingangsbereich geben dem Gebäude eine klare Adresse. Rückbau Abwartshaus: der ursprünglich als Abwartshaus geplante Gebäudeteil im Osten wird ebenfalls rückgebaut. Durch den Abbruch dieses Gebäudeteils entsteht im Osten eine fliessende Verbindung von landschaftlichem Raum und Pausenplatz. Mittels einem grosszügigen Weg und einer Treppe gelangt man auf das Niveau des Pausenplatzes. Aufstockung Mehrzweckhaus: das Mehrzweckgebäude wird um ein Geschoss aufgestockt. Dadurch wird ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Volumen von Schule/Mehrzweckgebäude und der Turnhalle geschaffen. Neubau Eingangsstufe: Der Neubau kommt im nordöstlichen Bereich der Gesamtanlage und an der Nordseite des Pausenplatzes zu liegen. Er fasst die Pausenfläche und bildet eine Kante zum Grünbereich der Schulanlage. Die Aussenflächen für den Kindergarten liegen im Norden des Neubaus. Durch die volumetrische Klärung des Bestandes und die Setzung des Neubaus wird eine Abfolge von vier Freiflächen geschaffen - Eingangsplatz, Pausenplatz, Sportfeld, Spielplatz. Die Eingriffe gehen schonsam um mit der Ressource Land. Die im Perimeter liegende westliche Seite der Parzelle wird nicht angetastet. Die bestehende Anlage erfährt eine städtebauliche Klärung und wird neu konzeptionell als Gesamtanlage zusammen gefasst. Gezielte Eingriffe im Bestand führen zu einer verbesserten Organisation der bestehenden Gebäudeteile. Ein neues, zentrales Treppenhaus mit Lift schreibt sich im Drehpunkt von Schulhaus, Mehrzweckbau und Turnhalle ein. Äussrlich wird die Schulanlage in ihrer Gesamtwirkung optisch zusammen gefasst. Die Fassaden der bestehenden Gebäude erhalten ein neues Gewand - ein robuster Sockel umspannt den Baukörper. Die oberen Geschosse werden mit einem Schindelkleid aus Faserzement umhülllt. Der Neubau wird in Einsteinmauerwerk konzipiert, mit einem Dach aus Holz.

 
 

FCZ-Campus Heerenschürli, Zürich
Projektwettbewerb im Einladungsverfahren | 2018 | 2. Preis

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Das neue Trainingszentrum FCZ wird im Nordosten der Parzelle, in unmittelbarer Nähe zum neuen Spielfeld des FCZ, positioniert. Durch die Stapelung der Nutzungen gelingt ein Haus mit kleinem Fussabdruck und grosser Fernwirkung - das viergeschossige Volumen ist auf dem gesamten Areal Heerenschürli sichtbar und positioniert sich so zeichenhaft und selbstbewusst auf der Anlage.

Das Gebäude besticht durch eine einfache und klare Struktur. Acht über alle Geschosse durchgehende Stahlbetonscheiben bilden das statische und räumliche Gerüst des Hauses. Das Treppenhaus funktioniert als Doppelhelix: eine öffentliche Treppe für die Besucher der Anlage und eine Treppe für den FCZ-internen Gebrauch schrauben sich um ein grosszügiges Auge in die Höhe. Im Erdgeschoss, welches als introvertiertes Sockelgeschoss mit horizontalen Lichtbändern ausformuliert ist, befinden sich die Garderoben. Die oberen Geschosse werden in ihrer Gestaltung zusammengefasst. Das 1. Obergeschoss beherbergt die grossflächigen und teilweise öffentlichen Nutzungen und wird mit seiner Überhöhe zum «Piano Nobile». Im 2. Obergeschoss sind die Büronutzungen untergebracht. Auf dem Dachgeschoss befindet sich eine grosszügige Dachterrasse sowie die haustechnischen Anlagen, womit auf ein Untergeschoss verzichtet werden kann. Das Haus wird mit einer durchgehenden, textil anmutenden Haut aus Lochblech eingekleidet. Im Bereich der Fenster und Terrassen wird diese Haut in Form von sich vertikal öffnenden Schiebe-Klapp-Läden als Sonnenschutz in Szene gesetzt. Damit verändert sich die Gestalt des Gebäudes mit der Nutzung und der Tageszeit.

 
 

Schulanlage Vorstadt, Solothurn
Projektwettbewerb im selektiven Verfahren | 2018 | mit Müller Wildbolz Landschaftsarchitekten GmbH

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Die Schulanlage Vorstadt befindet sich im südwestlichen Stadtteil ausserhalb des Altstadtkerns an der Stadtgrenze von Solothurn. Sie wurde 1950 durch die Architektengemeinschaft mit Heinz Niggli und dem Architekturbüro Walthart-Hoeschele-Doench erstellt und umfasst ein Hauptgebäude mit sechs Primarklassen, ein Nebengebäude mit einer provisorischen Tagesschule und einer Hauswartwohnung, eine Turnhalle und die dazugehörende Umgebung. Die Gebäude und Aussenanlagen sind sanierungsbedürftig und sollen den pädagogischen Anforderungen entsprechend angepasst werden. Zudem soll der Neubau eines 3-fach Kindergartens und von zwei Spezialräume auf dem Areal intergriert werden.

Die Neubauten nehmen Rücksicht auf den wertvollen Baumbestand und liegen eingebettet zwischen der zentralen Baumgruppe am Pausenplatz und der Erweiterung der Bachgehölze des Hunnenbachs. Die neuen Nutzungen treten in Form von zwei Häusern in Erscheinung - dem Dreifach-Kindergarten und dem Mehrzweckhaus. Die Bauten nehmen Bezug auf die Formensprache des Bestands, ohne diese zu imitieren. Die Pausenflächen werden mit der neuen Anlage südlich gefasst und gleichzeitig die Orientierung des offenen Hofes nach Osten gestärkt. Gemeinsam mit der Kirche und dem ehemaligen Zollhaus entsteh eine Dreiergruppe von Gebäuden mit öffentlichen Nutzungen. Die Grundrisstypologie des Bestandes wird fortgeführt, mittels eines Pausendaches in Analogie zu der bestehenden Pausenhalle werden die Neubauten mit dem bestehenden Klassentrakt verbunden. Zwei leicht versetzte Volumen definieren einen Weg durch die neuen Häuser und das südwestliche Grundsück. Dieser Weg dient gleichzeitig der Erschliessung der Nutzungen. Die öffentlichen Nutzungen Bibliothek und Musikzimmer befinden sich im Mehrzweckhaus und können als Aula zusammen geschaltet werden. Die drei Kinderärten sind seriell angeordnet und haben jeweils einen direkten Ausgang in den schön gefassten Aussenbereich im Süden.

 
 

Neugestaltung Stadtpark, Kempten im Allgäu
Städtebaulicher & freiraumplanerischer Ideen- und Realisierungswettbewerb im offenen Verfahren | 2017 | mit Kerstin Marx Landschaftsarchitektin FH

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Gegenstand des Ideen- und Realisierungswettbewerbs ist die Neugestaltung der Freiflächen des zentralen Stadtparks und der angrenzenden Bereiche in Kempten. Dabei soll für diesen bedeutsamen Ort ein Konzept entwickelt werden, welches die vielseitige Nutzung des Parks, die besondere städtebauliche Situation und die bedeutende Lage in unmittelbarer Nähe zum historischen Stadtzentrum berücksichtigt.

Der Stadtpark von einst vereinte die Bewohner von Reichstadt und Stiftsstadt. Heute hat die grüne Lunge von Kempten, weithin bekannt durch die "Allgäuer Festwoche", einen festen Platz in den Herzen der Bürger. Basierend auf den übergeordneten Stadtbezügen, Parkkanten und gartenhistorisch bedeutsamen Elementen, wird die formale und räumliche Ausprägung der historischen Planung aufgegriffen und im Rahmen einer behutsamen Umwandlung weiterentwickelt. Die Neubauten ordnen sich dem Bestand unter. Ihr Bestreben ist es, die Bezüge zwischen Parkraum, Alt- und Neustadt durchlässig zu halten. Der Stadtpark erhält eine offene zetrale Rasenfläche die von einem ovalen Rahmen gefasst wird. Dieser weitet sich an vier Stellen zu kleinen Parkterrassen auf. Diese Terrassen laden mit Wasserbecken, Sitz- und Liegekanten zum Verweilen und Spazieren ein.

 
 

Garderoben- und Clubgebäude Hönggerberg, Zürich
Projektwettbewerb im offenen Verfahren | 2017 | 1. Preis | in Zusammenarbeit mit S2L Landschaftsarchitekten | aktuell in Ausführung

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Zwei leicht versetzte Volumen unter einem Dach definieren einen öffentlich zugänglichen Weg diagonal durch das Haus und das Grundstück. Diese Geste verbindet die Rasenfelder im Osten und das Kunstrasenfeld im Westen der bestehenden Anlage. Gleichzeitig übernimmt sie die Erschliessung der Nutzungen, welche sich seriell an der „Promenade Architecturale“ aufreihen. Über aussenliegende, einläufige Treppen wird das Obergeschoss erreicht. Hier befinden sich die Garderoben für den Breitenfussball. Das Gebäude macht sich den bestehenden Geländeversprung zu Nutzen wodurch das Untergeschoss von Norden her ebenerdig erschlossen werden kann. Trotz grösserem gebautem Volumen können durch die geschickte Positionierung und die klare Wegeführung die versiegelten Flächen gegenüber dem Bestand reduziert werden. Struktur und Fassade sind aus Holz gefertigt; vierzehn Stützenreihen bilden das statische und architektonische Grundgerüst. Die Decken und Fassaden aus vorfabrizierten Holzelementen werden in dieses Grundgerüst eingefügt. Auch die Haustechnik strebt nach grosser Nachhaltigkeit: die Heizenergie und das Warmwasser werden mit einer Luft-/Abwasser-Wärmepumpe bereitgestellt. Die Energie des Schmutzabwassers wird mittels FEKA- Tank rückgewonnen und im südlichen Dach wird eine vollflächige, integrierte PV-Anlage erstellt. Das Gebäude wird grundsätzlich nach Minergie-P eco geplant.

 
 

Pfarrei St. Maria, Ins
Projektwettbewerb im offenen Verfahren | 2016 | in Zusammenarbeit mit Katrin Gurtner Architektin MSc ETH und Stauffer Rösch Landschaftsarchitekten AG

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Die 1964 durch die Architekten atelier 64 erbaute katholische Kirche St.Maria liegt an einer beschaulichen Dorfstrasse im Berner Seeland und ist im Bauinventar des Kantons Bern enthalten. In einer Machbarkeitsstudie wurde der Sanierungsbedarf der Anlage festgesteltl sowie der Bedarf an grossen Räumen für flexible Nutzungen - Saal, Foyer und Unterrichtsräume. Mit einem Ersatz oder Teilersatz des bestehenden Pfarreigebäudes soll die Gesamtanlage an die neuen Bedürfnisse angepasst und ergänzt werden

Leicht erhöht ist die Kirche trotz ihres modernen Ausdrucks ein selbstverständlicher Bestandteil der heterogenen Bebauungsstruktur in diesem Wohnquartier. Das neue Pfarreigebäude positioniert sich an höchster Stelle der Hauptzufahrtsstrasse. Durch den kompakten Baukörper wird im Bereich des Hauptzugangs zur Kirche ein Freiraum geschaffen. Dadurch wird die Wegführung eindeutig, neue Blickverbindungen zur Kirche werden hergestellt und das Volumen bettet sich in die Körnigkeit der bestehenden Bebauungsstruktur ein. Eine grosszügige Freitreppe legt sich sanft in die Landschaft und führt den Besucher zum Pfarreizentrum und Kirchplatz hoch. Der Platz spannt sich zwischen Kirche, Sakristei und Erschliessungskörper und bildet das Herzstück des Freiraumes - mit dem Foyer und dem Saal verschmilzt er zu einem Teil des Neubaus wodurch sich, sowohl im Aussenbereich wie auch durch den Neubaukörper hindurch, Ausblicke in die Ferne ergeben.

 
 

Restaurant Tierpark Dälhölzli, Bern
Projektwettbewerb im offenen Verfahren | 2016 | 5. Preis | in Zusammenarbeit mit Peter Leibacher Architekt MSc ETH

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Das Restaurant Dählhölzli ist in den Jahren 1937/38 als Sommerrestaurant erbaut worden und war in erster Linie für Tierparkbesuchende und Spaziergängerinnen am Aareufer vorgesehen. 1993-95 wurde ein halbrunder Küchenanbau auf der Gebäudenordseite hinzu sowie eine Liftanlage und ein Selbstbedienungsrestaruant eingebaut. Der Stadtratsbeschluss von 2012 forder die Sanierung sowie ein neues Betreibskonzept des Tierparkrestaurants. Durch eine Neuorganisation und einen Erweiterungsneubau sollen mehr Sitzplätze und ein modernes Gastronomiekonzept ermöglicht werden.

Der Garten unter den alten Kastanien am Aareufer in Bern ist ein Ort, an dem man eigentlich nicht bauen will. Das neue Nutzungskonzept erfordert jedoch mehr gedeckte Sitzplätze. Hinzu kommt, dass die baurechtlichen Rahmenbedingungen sehr eng sind: Denkmalschutz, Baurecht, Hochwasserschutz, Zonenplan und Gartendenkmalpflege sind im Neubaukonzept einzubeziehen. Wir schlagen einen Pavillon vor, dessen Fensterfronten im Sommer grossflächig geöffnet werden können. Die Setzung des Neubaus, seiner konstruktiven und raumbildenden Elemente, folgt der Logik und den Gestaltungsmustern der bestehenden Anlage - die Stützen reihen sich im bestehenden Baumraster ein. Der Holzbau aus vorfabrizierten Elementen dreht sich zum Bestand ab, schafft so eine respektvolle Distanz und einen klar definierten Ort. Er richtet sich dreiseitig aus: zum Biergarten, zur Aare und zum Pelikanbecken hin. Die bestehende Terrasse fliesst durch den geöffneten Raum hindruch, das Dach schwebt in den Baumkronen. Durch innere Schiebeelemente kann der Pavillion vielseitig genutzt werden - jeder Raumbereich erhält durch die dreiseitige Orientierung und Offenheit ganz eigene Qualitäten.